Ausstellungsthema: Die Umgestaltung der DDR: Überreste einer Aktenvernichtung [22/39]
Bald nach der Öffnung der Grenzen wurde in der DDR Veränderungen durchgesetzt. Den sichtbarsten Wandel brachte der Wahlkampf zur Volkskammerwahl im März 1990 mit unzähligen Wahlplakaten, die oftmals mit Kommentaren versehen waren und ein beliebtes Fotomotiv abgaben. Hinzu kam die Anwesenheit bundesdeutscher Spitzenpolitiker bei Wahlkampfveranstaltungen in allen größeren Städten der DDR – und natürlich die Wahl selbst. Die Währungsunion am 1. Juli 1990 brachte die Westwaren zu regulären Preisen in die Geschäfte. Sie war ein erster Schritt hin zu einer Angleichung der Lebensverhältnisse.
Original-Bildunterschrift
"Am 17.12.1989 erzwingen 9 Zepernicker und Schönower Mitglieder des 'Neuen Forum' die Besichtigung des Röntgentaler Aufnahmeheims des Innen-Ministeriums der DDR für Übersiedler aus der BRD. Bei der Besichtigung wird erkennbar: Eine 'Abschöpfzentrale' für Detailwissen der Übersiedler mit überregionaler MfS-Mielke-Telefonzentrale, 'Isolierstation', Waffenlager, Barackenlager für militärische Kräfte, Materiallager für Internierungslager, angeblich für die Mobilmachung, 7 geschossiger Wohnblock für 'abzuschöpfende Übersiedler' (100 Personen), waffentechnische Werkstatt mit Schießtunnel des MfS und ein als Garage getarntes Depot für Datenträger der Auslandsspionage. Aus dieser Riesenanlage entstand unter Führung von Frau Dr. K. ein Integrationsobjekt bestehend aus Seniorenheim, Behinderten-Kindergarten und Behindertenwerkstatt, später noch 'Betreutes Wohnen'."