Ausstellungsthema: Protest und Flucht: Protest vor dem Pfarrhaus in Lobetal [34/56]
Am Ende waren es die Menschen in der DDR selbst, die das SED-Regime zum Einsturz brachten. Vom Sommer 1989 an versuchten tausende DDR-Bürger über die ungarisch-österreichische Grenze und über die bundesdeutschen Botschaften in Budapest, Prag und Warschau in den Westen zu fliehen. Im Land schlossen sich immer mehr Menschen den Forderungen der Bürgerbewegungen nach freien Wahlen, nach Presse- und Reisefreiheit an, trotz der Angst vor staatlicher Repression. Im Oktober erfassten die Massenproteste mit hunderttausenden von Demonstranten das ganze Land. Und mit dem Bewusstsein, dass ihr Protest nicht mehr aufzuhalten war, wuchs auch das Bedürfnis, ihn im Bild zu dokumentieren.
Original-Bildunterschrift
"Am 30. Januar 1990 flüchtet der ehemalige Vorsitzende des Staatsrates der DDR, Erich Honecker, mit seiner Frau Margot, ehemalige Volksbildungsministerin der DDR, nach Lobetal bei Bernau. Pfarrer Uwe Holmer, der Leiter der Hoffnungstaler Anstalten, gewährt ihnen Kirchenasyl, obwohl die SED-Behörden seinen Kindern weiterführende Bildungschancen verwehrt und die Anstalten ständig schikaniert hatten (z.B. mit Abgabe-Soll auf landwirtschaftliche Erzeugnisse)."