Viele Bedienstete der Reichsbahn, aber auch Besucher aus den umliegenden Wohnblocks wollten von uns Auskunft beispielsweise zum anstehenden Geldumtausch oder zur Rente. Fragen über Fragen, oft geprägt von Angst und Unsicherheit. Angst vor allem davor, ob der Arbeitsplatz erhalten bleibt. So gut wir konnten, versuchten wir, positive Antworten zu geben und Hoffnung zu vermitteln.
Der Ausstellungszug bestand aus vier Ausstellungswagen, voll mit EDV-Equipment, und einem Speisewagen, in dem Besuchern kostenlos Speisen und Getränke gereicht wurden. Für uns "Wessis" unfassbar, mit welcher Geduld und Disziplin hunderte von Besuchern auf den Einlass warteten. So einen Ausstellungszug hatten die Menschen in der DDR noch nicht gesehen und erlebt!
Heute gibt es den Bayerischen Bahnhof in Leipzig nicht mehr. Aber die Erinnerung an zwei schier unglaubliche und von vielen Erlebnissen geprägte Tage ist geblieben."
Manfred Zimmerer (Villingen-Schwenningen, geboren 1940)